Liebe Schüler, liebe Eltern,
ab dem 18.5. wird es wieder neue Regelungen und weitere Öffnungen und Möglichkeiten geben, um wieder etwas Normalität in den Alltag zu bekommen. Damit verbunden ist natürlich immer die Frage nach dem Besuch der Schule für euch Schüler. Unser Ministerpräsident, Herr Kretschmer, hat es in der Pressekonferenz vom 6.5.2020 auch immer wieder betont: Wir sind alle aufgerufen mit Vernunft, Umsicht und Solidarität mit den geschaffenen Möglichkeiten umzugehen. Für die Schule bedeutet es abzuwägen, was wir gewinnen können, wenn wir Schülern wieder die Möglichkeit bieten, gemeinsamen Unterricht im Schulgebäude zu haben und was wir verlieren bzw. welche Gefahren darin liegen.
Natürlich ist die Interaktion untereinander und mit dem Lehrer wesentlich einfacher, unkomplizierter und direkter, wenn man sich Maske zu Maske gegenübersitzen kann. Man ist nicht mehr anhängig von Internetverbindungen, muss sich nicht mehr versuchen selbst zu motivieren bzw. seinen Tag einzuteilen und hat auch sofort einen Lehrer bei Fragen vor sich stehen. Auch werden die Eltern entlastet. Auf der organisatorischen Seite würde dies bedeuten, dass die Klassen mindestens in zwei Gruppen geteilt werden müssten und damit natürlich nicht der normale Stundenplan gelten kann. Jeder Lehrer müsste seinen Fachunterricht in den Klassen mehrmals halten, dadurch müsste der Stundenplan natürlich auch gekürzt werden. Es würde ein Plan entstehen, in der jeder Schüler maximal aller 3 Wochen in der Schule wäre und für die zwei Wochen dazwischen ein Päckchen Hausaufgaben mit nach Hause bekäme. Diese würden dann in der einen Woche Präsenzunterricht besprochen werden.
Von Anfang an war es mir ein Anliegen, genau das zu verhindern. Insgesamt hat sich unser „Wohnzimmerunterricht“ gut eingespielt, sicher noch nicht perfekt. In Gesprächen mit Kollegen bekomme ich zu hören, dass viele Schüler sehr gut mitarbeiten, gründlich sind und sich gut in Webinaren einbringen. Schüler, welche sich im normalen Unterricht eher unauffällig verhalten haben oder sich gern mal wegducken, zeigen sich plötzlich von einer anderen Seite und entfalten ihr volles Potential. Wir können alle zusammen, Schüler, Eltern und Lehrer, stolz sein, was wir bis hierher geschafft haben und können allen Diskussionen und Überlegungen, welche man immer wieder hört, wie Samstagsunterricht und Verkürzung der Sommerferien entspannt entgegensehen. Sicher haben auch wir noch nicht den Lernstoff geschafft, der bei einem normalen Unterrichtsgeschehen möglich gewesen wäre. Diese Routine und Effektivität würden wir verlieren, wenn wir jetzt die Schule schnell wieder öffnen. Auch ist es zwar möglich in der Schule Abstand zu halten und mithilfe von Mund-Nasen-Schutzmasken die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich zu halten, aber und dass haben uns die Erfahrungen mit den 10. Klassen gezeigt, vor und nach dem Unterricht wird dieses leider nicht konsequent weiter durchgeführt. Empfohlen wird bei kleinsten Erkältungen den Arzt aufzusuchen und abklären zulassen ob da mehr dahinter steckt. Dann heißt es schnell, vorsorgliche Krankschreibung und der Schüler darf nicht mehr am Präsenzunterricht teilnehmen und verliert dadurch die ganze Woche.
An der Evangelischen Oberschule Burkhardtsdorf wird daher der normale Schulbetrieb dementsprechend sehr langsam wieder aufgenommen werden. Dazu werden ab dem 25.5.2020 die 9. Klassen den Platz, der dann in den Prüfungen steckenden Zehner, übernehmen und Dienstag und Donnerstag jeweils einen Präsenztag in der Schule haben. Wir beobachten die aktuelle Situation und alle Vorgaben sehr genau. Dadurch kann sich bis dahin natürlich auch einiges wieder geändert haben. Bitte informieren Sie sich weiterhin auf unserer Homepage bzw. beachten Sie bitte die edupage-Nachrichten.
Vielen Dank für all Ihr und Euer Mitmachen, Mitdenken, Helfen, Unterstützen und auch Aushalten. Seien Sie gesegnet und bleiben Sie gesund.
Jakob Jonscher